Mittwoch, 22. Mai 2013

Beim Crash des Goldpreis geht es um den Iran

Beim Crash des Goldpreis geht es um den Iran: Viele Finanzexperten haben versucht den Absturz des Goldpreises zu erklären. Es gibt verschiedenen Theorien darüber aber man ist sich durch das Band einig, es handelt sich um eine massive Manipulation mit Papiergold um den Preis zu drücken, was den Machern auch gelungen ist. Die Frage, warum das geschehen ist, läuft meistens darauf hinaus, es geht darum den Gold-Bugs eine schmerzhafte Lektion zu erteilen und die Investoren aus dem Edelmetall zu jagen. Sie sollen gefälligst an die Fiatwährungen glauben und Gold verschmähen. Ein Aspekt der dabei nicht berücksichtigt wird möchte ich hiermit aufzeigen. Nämlich, es geht um den Krieg den Washington gegen den Teheran führt mit dem Ziel, Iran von den Einnahmenquellen abzuschneiden und die Wirtschaft des Landes damit zu zerstören. Denn das Öl für Gold Geschäft, dass der Iran wegen der Sanktionen seit einiger Zeit betreibt, muss aus Sicht der USA beendet werden.




Wie ich berichtet habe, ist der Iran mit massiven Druck aus Washington vom westlichen Finanzsystem abgeschnitten worden und Teheran kann keine Zahlungen empfangen oder vornehmen. Es geht weder Geld rein noch raus, denn alle iranischen Banken dürfen das SWIFT-System welches den elektronischen Zahlungsverkehr abwickelt nicht mehr benutzen. Der Iran ist deshalb dazu übergegangen als Zahlungsmittel für den Export von Öl und Gas Gold zu akzeptieren. Hauptdrehscheibe für diese Geschäfte ist die Türkei so wie die Vereinigten Emirate.



Tonnenweise fliesst seit ca. einem Jahr physisches Gold über diese Länder in den Iran als Zahlung. Diese "Umgehung" der Sanktionen ist Washington ein riesen Dorn im Auge und muss aus ihrer Sicht beendet werden. Wegen dem höheren Bedarf an Gold für die Abwicklung der Energiegeschäfte müsste eigentlich der Preis ständig steigen. Ist doch klar, wenn Gold statt Dollars für die Bezahlung von Öl und Gas verwendet wird, muss der Dollar sinken und Gold steigen. Das darf aber nicht sein, denn es bringt die Dominanz des Dollar als vorherrschenden Reserve- und Handelswährung aus dem Gleichgewicht.



Für Washington ergeben sich aus dem Gold für Öl Handel deshalb zwei Gefahren. Der Dollar ist gefährdet und die Sanktionen gegen den Iran greifen nicht. Was ist zu tun? Eine Massnahme die ihnen in den Sinn kam, man muss Gold unattraktiv machen in dem man den Preis massiv senkt. Das heisst, die Käufer des iranischen Öl und Gas müssen mehr Gold hergeben, was eine Verteuerung der Energieträger bedeutet. Wer Öl mit Gold kauft für den spielt der Preis des Edelmetall eine wichtige Rolle bei der Berechnung. Es ist deshalb wichtig, denn die Goldreserven schwinden schneller wenn der Goldpreis niedriger ist. Oder umgekehrt, bei einem hohen Goldpreis bekommt man mehr Öl und Gas fürs Gold. Bei tiefen Goldpreis muss der Iran wiederum mehr Gold verkaufen, um die gleiche Menge an wichtigen Importe zu bezahlen.



Es ist durchaus denkbar, der Goldpreis wurde neben anderen Gründen auch deshalb massiv nach unten manipuliert. Aber das reicht aus Sicht von Washington nicht. Der ganze Goldfluss in den Iran muss gestoppt werden. Laut neuesten Informationen will das US-Schatzamt ab 1. Juli 2013 alle Goldtransaktionen mit dem Iran komplett kappen. Dabei wird man massiv gegen Banken und Goldhändler in der Türkei und den Emiraten vorgehen. Der Transfer von grossen Mengen an physischem Gold in den Iran wird man versuchen stillzulegen. Entsprechende Massnahmen sollen der Senat und Kongress gutheissen.



"Wir haben den Regierungen der Türkei und der VAE und sonst wo ganz deutlich klar gemacht, wie auch dem privaten Sektor der mit Gold handelt, ab 1. Juli muss alles stoppen, nicht nur der Handel mit der iranischen Regierung," sagte David Cohen, Unterstaatssekretär im US-Schatzamt zuständig für Terrorismus und Nachrichtendienst, gegenüber dem Senatsausschuss für Aussenpolitik vergangene Woche.



Der Name dieser Person sagt alles woher der Wind weht. Seine offizielle Aufgabe, die von Präsident Obama ihm übertragen wurde, ist die finanzielle Unterstützung von Terroristen abzuschneiden, Wirtschaftssanktionen gegen sogenannte "Schurkenstaaten" durchzusetzen und die finanzielle Basis für die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen zu bekämpfen. Na, da passt der Iran aus Sicht Washingtons prima hinein.



Mit der Massnahme, den Iran vom Goldimport abzuschneiden, will man auch die iranische Währung zerstören, die bereits durch die US-Sanktionen Zweidrittel an Wert gegenüber den Dollar seit 2011 verloren hat. Laut US-Gesetzen kann Washington die Firmen im Ausland sanktionieren, welche ihre kriegerische Wirtschaftspolitik gegen den Iran nicht mitmachen, so lange diese Firmen auch Geschäfte in den USA betreiben. Bisher hat die Obama-Regierung keine Firmen in der Türkei und den Emiraten bestraft, die Gold mit dem Iran handeln. Das wird sich aber jetzt ändern.



Cohen will auch die Privatleute im Iran treffen, nicht nur die Regierung. "Es gibt einen grossen Bedarf für Gold unter den privaten iranischen Staatsbürgern, was als Zeichen für den Erfolg der Sanktionen gewertet werden kann," sagte Cohen. "Sie wechseln die Rials um Gold zu kaufen, um damit ihr Vermögen zu sichern. Das ist denke ich ein Zeichen, sie erkennen den Wertverlust ihrer Währung."



Cohen gibt damit zu, die USA haben bereits und wollen noch mehr die iranische Währung zerstören, als Teil des Krieges der schon lange auf allen Ebenen läuft. Ziel ist es die Bevölkerung gegen die Regierung aufzubringen, damit es einen Aufstand gibt und ein "Regimewechsel" stattfindet. Ist klar, wenn die Kaufkraft der Währung schwindet, kostet der Lebensunterhalt mehr und die Menschen werden unzufrieden. Der Zorn kann sich auf die Regierung entladen statt auf den Feind von Aussen der die Krise verursacht.



Es ist also diesem Typen völlig egal, dass mit den von ihm verlangten Verschärfung der Sanktionen und dem Ende des Goldtransfers, die normalen Bürger des Iran am härtesten getroffen werden. Dabei leiden jetzt schon viele Patienten in den iranischen Spitälern, weil wichtige Medikamente die der Iran nicht selber herstellen kann nicht mehr importiert werden können. Ein klare Verletzung der UN-Charta und der universellen Menschenrechte, die eine medizinische Versorgung auch bei Sanktionen verlangt. Aber seit wann hält sich Washington und seine hörigen Alliierten an internationales Recht? Die machen doch was sie wollen.



Im Februar verkündete die Zentralbank des Iran, das Land hätte 907 Tonnen an Goldreserven, was umgerechnet ungefähr 17,5 Milliarden Dollar ausmacht. Im Bericht stand auch, das Land hätte über die Jahre Gold zum Durchschnittspreis von 600 Dollar die Unze gekauft. Der Goldpreis stieg danach auf fast das Dreifache und ist in letzter Zeit auf unter 1'400 Dollar die Unze gefallen. Warum wohl? Nicht weil der weltweite Bedarf an physischem Gold nachgelassen hat, sondern nur wegen massiver Preismanipulation auf dem Papiergoldmarkt. Wer wohl dahinter steckt? Das US-Schatzamt? Sieht so aus.



Am Montag hat das US-Schatzamt verkündet, David Cohen ist für eine Woche in den Mittleren Osten gereist und wird sich mit Offiziellen in Katar, Vereinigte Emirate und Saudi-Arabien treffen. Thema der Gespräche soll die "effektivste Weise" wie Sanktionen gegen den Iran und Syrien umgesetzt werden können. David Cohen würde ich als neuen "Economic Hit Man" oder Wirtschaftskiller bezeichnen, in Anlehnung an John Perkins Erfahrung, dessen Aufgabe es ist die Wirtschaft von Ländern zu killen.
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