Montag, 1. Oktober 2012

Reise durch den Iran - Tag6

Reise durch den Iran - Tag6: Hab mir den Kyros-Zylinder im Nationalmuseum in Teheran angeschaut. Dieses Tongefäss mit Keilschrift versehen soll die "erste Menschenrechts- charta" der Welt sein, die der altpersische König Kyros der Grosse 538 v. Chr abfassen liess. Darin werden Grundrechte wie Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit den eroberten Menschen von Babylon bereits vor 2'500 Jahren zugestanden.







Dann hab ich die Schah-Paläste besucht. Schah ist das persische Wort für König und wurde in Persien bzw. im iranischen oder iranisch beeinflussten Raum bereits im Altertum, zur Zeit der Achämeniden, Parther und Sassaniden (bei Kyros dem Grossen in altpersischen Texten: xshâya), verwendet und blieb dann auch in islamischer Zeit weiterhin in Gebrauch.



Übrigens, der Name des Schachspiels leitet sich vom Wort Schah ab und Schachmatt wird zurückgeführt auf den Ausdruck schah mat (šāh māt – „der König ist hilflos/geschlagen“).



Hier Aufnahmen des Golestan Palast, oder Palast der Blumen, der von verschiedenen Schah-Dynastien benutzt wurde, dessen Ersterbauung ins Jahr 1524 zurückgeht:































































Dann habe ich den Sommerpalast des letzten Schah Mohammad Reza Pahlavi besichtigt, der

1941 seinen Vater ablöste, der durch Zwang der Besatzungsmächte Sowjetunion und Grossbritannien zurücktreten musste, weil sie meinten, er würde mit den Deutschen kooperieren. Die beiden Mächte marschierten einfach in den Iran ein, obwohl das Land seine Neutralität verkündete. Später kamen die Amerikaner mit Soldaten noch dazu.



Mohammad Reza wurde ab 1953 durch einen Putsch der CIA und der Geheimpolizei Savak bis zum Sturz durch die Islamische Revolution am 11. Februar 1979 an der Macht gehalten:



























Reza Kahn, der später sich Schah Reza Pahlavi nannte, stieg aus einfachen Verhältnissen bis zum Schah empor. Zuerst war er Soldat, dann Offizier, wurde Armeeführer und dann Verteidigungsminister und Premierminister. Wegen der Staatskrise nach dem I. Weltkrieg und der Besatzung beschloss das Parlament 1925 den in Europa immer abwesenden Ahmad Schah abzusetzen und durch Reza Kahn zu ersetzen. So begann die Pahlavi Dynastie, die nur zwei Mitglieder hatte.



Da er Mustafa Kemal Pascha in der Türkei als Vorbild sah, der die Republik ausgerufen und das Kalifat abgeschafft hatte, wollte Reza Kahn ebenfalls grundlegende Veränderungen im Iran durchführen. So beauftragte er den Justizminister ein bürgerliches Gesetzbuch auszuarbeiten, welches vom Parlament verabschiedet wurde.



Die Rechtsnormen waren nach dem Vorbild des Code Civil unter Beachtung des islamischen Rechts schiitischer Ausprägung gestaltet worden. Das Gesetzbuch war offensichtlich so gut gelungen, dass es mit kleineren Ergänzungen auch heute noch im Iran nach der Islamischen Revolution von 1979 Gültigkeit hat.



Er veranlasst das Verbot des Tschador und lies dann die Zwangsentschleierung der Frauen ab 1936 durchführen, die sich nicht daran hielten. Er schickte die Polizei in alle Dörfer und wer nicht freiwillig sich entblöste und einen Hut stattdessen trug, wurde mit Schlägen dazu gezwungen:







Hier eine historische Aufnahme auf der man sieht, wie Reza Schah Pahlavi mit seinem Sohn, den späteren Schah Mohammad Reza Pahlavi, eine Zwangsentschleierung persönlich vor Ort auf dem Land beaufsichtigt:




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