Montag, 29. Oktober 2012

Das neue Europa – Warum “Hot Docs” die Staatssicherheit gefährden

Das neue Europa – Warum “Hot Docs” die Staatssicherheit gefährden:
Mein Held der Woche heißt bis zum Jahresende Kostas Vaxevanis. Der Chefredakteur der Athener Boulevard-Zeitschrift “Hot Doc” wurde am Sonntag vorläufig festgenommen, später aber wieder frei gelassen. Sein Vergehen: Hot Doc hatte tags zuvor die berüchtigte “Lagarde-Liste” mit 2.059 Namen vermeintlicher griechischer Steuersünder publiziert.
Über die Liste, die von der HSBC per IWF an die griechische Regierung gelangt war, hatte es monatelang Gerüchte gegeben. Die Regierung in Athen hatte vorübergehend behauptet, die Liste sei verloren gegangen. Westliche Kreditgeber hatten angeblich hinter der Bühne Druck auf die Regierenden in Athen ausgeübt, auf Basis der Informationen zu ermitteln. Offenbar geschah nichts.
Bis Hot Doc die Liste öffentlich machte – und der Überbringer der Informationen einkassiert wurde. Der ganze Fall stellt alles auf den Kopf, was ich über Recht und Gerechtigkeit gelernt habe.
Da sind Menschen, die dem Staat Steuern vorenthalten und zu Defiziten beitragen, die drakonische Sparmaßnahmen nach sich ziehen. Sparmaßnahmen, die geringere Löhne und Pensionen vorsehen und dazu führen, dass Familien ihre Kinder in Heimen abgeben, weil sie das Esssen nicht mehr kaufen können.
Die Regierung in Athen lässt dies geschehen, ebenso wie die Kreditgeber in Europa, die an einer Aufarbeitung dieser Liste keinerlei Interesse hatten und haben, sonst hätte irgendein IWF-Oberer oder irgendein EU-Finanzminister sie einer großen Zeitung beizeiten zugespielt. Aber nein, es geht ja um den Verbleib Griechenlands, um den Erhalt der Eurozone, koste es, was es wolle.

Weiter hier  http://blog.markusgaertner.com/2012/10/28/das-neue-europa-warum-hot-docs-die-staatssicherheit-gefahrden/

Dazu auch folgender Artikel der DWN

Pressefreiheit: ARD berichtet nicht über Verhaftung von griechischem Journalisten

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2012/10/29/pressefreiheit-ard-berichtet-nicht-ueber-verhaftung-von-griechischem-journalisten/

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