Dienstag, 23. April 2013

Deutsche Telekom etabliert 2-Klassen-Netz mit Datenschnellspur

Deutsche Telekom etabliert 2-Klassen-Netz mit Datenschnellspur:
Als die Deutschen Telekom gestern ankündigte, ihre Tarife umzustellen und ihre eigenen Services wie T-Entertain und Sprachtelefonie zu bevorzugen, hatten wir bereits die Vermutung, dass es nicht nur bei den eigenen Services bleiben werde. Die Pressemitteilung war da relativ offen gehalten. Gegenüber dpa bestätigte ein Telekom-Sprecher aber die Pläne, dass es zukünftig ein 2-Klassen-Netz mit priorisierten Diensten geben werden, wie dem Telekom-/Spotify-Deal im Mobilfunk.
Zugleich macht die Telekom einige Ausnahmen, vor allem für eigene Dienste und Angebote von Partnern. So wird das Datenvolumen aus dem hauseigenen Fernsehdienst Entertain nicht mit eingerechnet, ebenso wie Sprachtelefonie über den Telekom-Anschluss. Die Nutzung anderer Anbieter wie Apples iTunes oder Amazons Streaming-Dienst Lovefilm würde nach aktuellem Stand an dem Inklusiv-Volumen zehren, wie ein Telekom-Sprecher bestätigte. Internet-Dienste könnten aber eine Kooperation mit der Telekom eingehen für sogenannte Managed Services eingehen, „die in einer höheren und gesicherten Qualität produziert und vom Kunden gesondert bezahlt werden“.
Man müsse nur eine Kooperation mit der Telekom eingehen, dann werden die eigenen Dienste über die Schnellspur zu den Kunden geschickt. Die Deutsche Telekom verletzt massiv die Netzneutralität, die Bundesregierung schaut weg und träumt noch weiter vom Markt, der das schon irgendwie lösen wird. Wir brauchen genau jetzt Regelungen zur Sicherung der Netzneutralität, bevor der Marktriese Deutsche Telekom allen anderen zeigt, dass man unbeschadet die Netzneutralität beerdigen kann.
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