Sonntag, 30. September 2012

Klappt Klopp?

Klappt Klopp?: Werbung mit Prominenten ist ja immer so eine Sache.



Wem nützt sie? Außer im Falle Nutella dem Promi bestimmt (Scheck), dem Marketingleiter (lernt er doch den Promi am Set, beim Dreh, dem Shooting kennen, lässt ein Foto mit ihm/ihr machen und ist n Riesenkerl, -weib im Freundeskreis), aber auch der Marke?



Nebst mehr oder weniger attraktiven Frauen erfreuen sich ja gerne "Showmaster" und Fußballer besonderer Beliebtheit. Diese leitet sich selbstverständlich aus ihrer ungestützten im Gegensatz oft zum Produkt hohen Bekanntheit ab. Schlagwort: Abstrahleffekt.



Die Verantwortlichen versprechen sich davon, dass ihre Marke ebenso bekannt wird und mit den Attributen assoziiert wird, die auch für den jeweiligen Promi gelten.



Marktführer hierbei war lange Zeit Franz Beckenbauer. Es gab Phasen, da wirkte der Werbeblock wie ein Franz-Beckenbauer-Shopping-Center. Die Zeiten sind vorbei. Es gibt einen Nachfolger, der es an Omnipräsenz fast mit ihm aufnehmen kann: Jürgen Klopp.



Sehr präsent ist er ja aktuell für die Marke "Opel", die so ziemlich für alles andere steht als er: erfolglos, bieder, konventionell.





Jürgen Klopp für Opel



Dabei warb Klopp noch vor kurzem für eine andere Automarke. Zwar dasselbe Segment (Zielgruppe), aber halt ein Konkurrent.





Jürgen Klopp für SEAT Enjoy the Game



OK. Eine "Vereinswechsel" ist nicht unüblich im Fußball - und die "Rivalität dieser Marken hat gewiss keinen Derby-Charakter, dennoch ist fragwürdig, ob er den Wirkung für seinen neuen Club (aka Marke) hat, den sich die Verantwortlichen erhoffen. Im Fußball wird da gerne der Begriff des "Söldners" benutzt. Im Fußball ...



... sind es andere Begriffe, die zählen. Und auf einen davon setzte HMI bei diesem Spot mit Jürgen Klopp. Er sagte darin wirklich "wir bei der HMI", was ihn ja zum Teil es Unternehmens macht. Aber wahrscheinlich spekulierte man hierbei darauf, dass der Schiedsrichter (also hier: potenzieller Kunde) das nicht sieht (hier: hört):





Jürgen Klopp als HMI Botschafter



Subtiler, besser und nicht zuletzt glaubwürdiger spricht er hier bei dieser Marke, ebenfalls aus dem Finanzbereich, ebenfalls nicht ganz dasselbe, aber halt auch nicht wirklich anders. Es geht ums Geld (im Spot - obwohl ihm gewiss auch) aus der Reihe "was uns antreibt":





„Diese Lust aufs Gewinnen, die tobt in mir" - Jürgen Klopp für die Volksbanken Raiffeisenbanken (via)



Um den Menschen Jürgen Klopp geht es auch der FAZ, die ihn in ihre Kluge-Köpfe-Kampagne eingesetzt hat.

Jürgen Klopp

Und gewiss kannte einer beim Brainstorming in der Agentur den alten Otto-Witz, wonach das Wort "Libero" aus dem Lateinischen komme: "von libri, das Buch, der einzige Spieler, der lesen kann". Nun, heute wird nur noch selten mit dem "letzten Mann" gespielt, also übernimmt "das Spiel lesen" die Doppel-6 - und alles andere der Mann, der normalerweise seinen Platz an der Seitenlinie hat. Hier hat er ihn auf der Tribüne - und das nicht, weil der DFB das wollte, sondern die FAZ für zahlte; naja, vielleicht bat sie ihn auch nur darum:





Jürgen Klopp für die FAZ



A propos Bart:





Dein Bart für Deutschland - Jürgen Klopp für Philips (via)



Und wo wir gerade wieder beim Fußball sind: Auch der Ausstatter seines jetzigen Vereins (und damit den richtigen, seinen bei aller Werbepräsenz immer noch Hauptarbeitgeber) nutzt seine Person zur Vermarktung ihres Produkts. Das ist schon recht glaubwürdig, obwohl anzunehmen ist, dass er ohne Kamera an selber Stelle dieselben Worte anders artikuliert:





Jürgen Klopp für Kappa



Und zu guter letzt darf der Abbinder ja auch nicht fehlen. Dank der Leiter ist dieser Kurzspot, der bestimmt nicht beim ersten Take im Kasten war, fast schon ein Hallervorden'scher-Krüger'scher gespielter (Wort-)Witz:





Jürgen Klopp für Metylan (via)



Und jetzt geht's raus und spuit's Fußball ...

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