Donnerstag, 13. September 2012

Jillian York: “Wir müssen programmieren lernen, um uns zu schützen”

Jillian York: “Wir müssen programmieren lernen, um uns zu schützen”:
Die staatliche Überwachung im Internet wird nicht wieder zurückgehen. Das sagt Jillian York von der Electronic Frontier Foundation in einem Interview mit Patrick Beuth und Kai Biermann. Die größte Bedrohung für die Privatsphäre sieht die Aktivistin für Meinungsfreiheit in der Gesichtserkennung.
Das komplette Interview gibt’s drüben bei Zeit Online. Hier ein Snippet:


ZEIT ONLINE: Jahrelang stand das Wort Internet für Freiheit, mittlerweile steht es für Überwachung. Ist der Kampf um ein freies Netz schon verloren?
Jillian C. York: Nein, das würde ich nicht sagen. Es stimmt schon, es gab anfangs diese Utopie vom freien Netz. John Perry Barlow, der Gründer der EFF, hat 1996 die Erklärung der Unabhängigkeit des Cyberspace verfasst und darin gefordert, dass Regierungen das Internet in Ruhe lassen sollen. Wir haben mittlerweile verstanden, dass wir uns mit Regierungen und mit Unternehmen auseinandersetzen müssen, dass wir uns nicht zurückziehen und sie ignorieren können.
ZEIT ONLINE: Was heißt das für den Kampf um ein freies Netz?
York: Wir haben es mit Regierungen zu tun, die uns überwachen, mit Unternehmen, die ihnen nur zu gerne dabei helfen – oder es aus eigenen Beweggründen tun. Und natürlich haben wir es mit anderen Menschen zu tun, die uns im Netz angreifen oder es auf unsere Daten abgesehen haben. Der Kampf ist nicht verloren. Aber er hat sich verlagert, von der politischen auf die technische Ebene: Die besten Mittel gegen Überwachung und Zensur werden technische sein, nicht Gesetze. Denn die Regierungen werden die heutige Überwachung nicht mehr zurückschrauben.
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